Die Feiertage sind ein so genanntes Stück der Kultur jedes Volkes. In jedem Land gibt es seine eigentümlichen Feiertage, Sitten und Bräuche.
In Deutschland, zum Beispiel, sind es Weihnachten, Adventszeit, der Heilige Abend, Nikolaustag, Neujahr, Ostern, Karneval (der Fasching oder Fastnacht), Pfingstenfest, Tag des heiligen Valentin und viele andere Volksfeste. Besonders schön ist Weihnachten. Weihnachten ist immer noch das wichtigste Familienfest. Es beginnt in Deutschland am Abend des 24. Dezember, dem Heiligen Abend. Die Eltern und die älteren Kinder schmücken den Weihnachtsbaum während des Tages. Am Abend ist dann die Bescherung — man verteilt die Geschenke. Die kleinen Kinder glauben, dass das Christkind (sie stellen es sich als Engel vor) oder der Weihnachtsmann die Geschenke bringt. Oft sagen die Kinder ein kleines Gedicht auf und viele Familien singen zusammen Weihnachtslieder.
An den Weihnachtsfeiertagen (am 25. und 26. Dezember) isst und trinkt man sehr viel. Typische Weihnachtsgerichte sind gebratene Gans, gefüllt mit Äpfeln und Rosinen, Truthahn oder Karpfen.
Auch in Österreich und der Schweiz liegen am 24. Dezember die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum. In katholischen Familien steht dort auch oft eine Krippe mit der Heiligen Familie im Stall von Bethlehem.
Der 24. Dezember war früher bei den Katholiken ein Fasttag. Deshalb gibt es vor allem in einigen Regionen Österreichs am Heiligen Abend ein ganz einfaches Essen, z. B. Fisch oder Würstchen.
Gläubige besuchen natürlich an diesem Abend auch den Gottesdienst, die Weihnachtsmesse.
In der Schweiz arbeitet man am 24. Dezember oft bis 16 Uhr und hat dann wenig Zeit für Essenvorbereitungen. In vielen Familien gibt es Fondue oder gefüllte Pasteten. Am ersten Weihnachtsfeiertag kommt traditionellerweise Geflügel auf den Tisch: Gans, Ente oder auch Truthahn. Und zwischendurch locken selbstgebackene Guetzli (Schwyzerdütsch für Plätzchen, Kekse) oder Christstollen und Lebkuchen.
Am Silvesterabend (31. Dezember) finden überall Partys und Silvesterbälle statt. Die Leute feiern mit der Familie und Freunden meistens sehr laut und lustig. Ein beliebter Silvesterbrauch ist das Bleigießen: Man schmilzt Blei und taucht es in Wasser. Aus den entstehenden Formen und Figuren versucht man die Zukunft zu lesen. Lim Mitternacht trinken alle Sekt und wünschen sich «ein frohes neues Jahr». Dann geht man auch draußen und bewundert das Feuerwerk und zündet selbst ein paar Raketen und Knaller an.
Ostern ist ein christliches Fest, aber die Bräuche kommen aus zur Zeit vor dem Christentum. Der «Osterhase» bringt kleinen Kindern Süßigkeiten und versteckt sie in der Wohnung und im Garten. Die Kinder suchen die Eier und Hasen aus Schokolade.
Im Rheinland sagt man Karneval, in der Schweiz Fastnacht und in Bayern Fasching. In diesen Regionen feiert man die Karnevalszeit im Februar auch am intensivsten. Die Menschen wollen an diesem Tag mit hässlichen Masken und viel Lärm die Geister des Winters vertreiben. Man feiert den Karneval sehr unterschiedlich in den einzelnen Regionen, aber Singen, Tanzen, viel Lärm und (viel) Alkohol gehören immer dazu.
In unserem Lande, in Russland, feiert man auch verschiedene Feiertage. Zum Beispiel: den 4. November, den Tag von Einverständnis und Versöhnung; den Ersten Mai, den Tag der Solidarität, den Tag der Unabhängigkeit, das Neujahr, den neunten Mai, den Tag des Sieges, und andere mehr. Es gibt auch traditionelle christliche Feste: Ostern, Weihnachten, Dreikonigsfest, Pfingsten.
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