Landeskunde: Silvester (31. Dezember)/Neujahr (I.Januar); Silvester wird wie alle Vorabende von Neuanfangen mit Zeremonien begangen, die Unglück abwenden sollen (Lärm. Feuerwerk. Ausgelassenheit und Fröhlichkeit) oder mit Versuchen, die Zukunft zu erkennen (Bleigießen). Mit dem Uuten der Kirchenglocken um zwölf Uhr nachts wird das alte Jahr aus- und das neue eingeläutet. Die Menschen wünschen sich .ein gutes neues Jahr" und stoßen mit Sekt/Wein an. Neujahr als der erste Tag des neuen Kalenderjahres ist ein gesetzlicher Feiertag. Dreikönigstag: Die .Heiligen drei Könige" Kaspar. Melchior und Balthasar, die nach der Überlieferung des Neuen Testaments, geleitet vom Stcm von Bethlehem, dem Jesuskind huldigten und Geschenke brachten, werden am 6. Januar gefeiert. Dieser Tag ist - besonders in süddeutschen/österreichischen Gegenden - Anlass zum Feiem alter Bräuche: z. B. ziehen Kinder verkleidet als die drei Könige, so genannte "Sternsinger", von Haus zu Haus, segnen dieses und bekommen Obst, Süßigkeiten und Geldspenden. Sie schreiben mit Kreide die Jahreszahl und die Buchstaben CMB (Christus Mansionem Benedicat) über die Tür. Fasching (Süddeutschland und Österreich). Fasnacht (Schweiz) und Karneval (Rheinland) haben ihren Ursprung in vorchristlicher, heidnischer Zeit. Man feierte, um den Winter auszutreiben. Heute spielt sich der Fasching überwiegend zwischen dem Dreikönigstag (6.1.) und Aschermittwoch ab, dem Beginn der Fastenzeit sechs Wochen vor Ostem. Die Bräuche sind regional sehr unterschiedlich, aber immer gehören Lärm, lauter Gesang und Masken/Ver-kleidung dazu. Ostern: Sein Ursprung ist die Auferstehung Christi. Ostern ist das höchste christliche Fest. Brauche aus vorchristlicher Zeit haben sich mit christlichen Bräuchen verbunden, wie z. B. das Osterei. Das Ei gilt als Symbol für Fruchtbarkeit und den Ursprung des Lebens. Für kleine Kinder bringt/versteckt der Osterhase die Eier. Ostern ist ein .bewegliches* Fest und rindet jeweils am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond statt. Der darauf folgende Montag ist in Deutschland (wie der Pfingstmontag) gesetzlicher Feiertag. Pfingsten: Pfingsten findet am 50. Tag nach Ostern statt Die Christen feiern, dass der Heilige Geist zu den Menschen gekommen ist Da dieser Tag im süddeutschen Raum vielfach mit dem Tag des ersten Viehaustriebes im Frühling zusammenfällt, schmückt man das Tier an der Spitze der Herde mit Blumen und Glocken („Pfingstochse": Noch heute gibt es im Sprachgebrauch den ironischen Ausdruck "geschmückt sein wie ein Pfingstochse" für eine Person, die zu auffällig gekleidet ist).
Sommersonnwendfeier: Dieses Fest stammt aus der vorchristlichen Zeit Um den 22. Juni wird mit Feuern die Sommersonnenwende und der Eintritt des Sommers gefeiert. Entsprechend wird um den 22. Dezember die Wintersonnenwende gefeiert. Advent: Der Advent beginnt am ersten Sonntag nach dem 26. November und ist der Beginn des christlichen Kirchenjahres. Es ist die Vorbereitungszeit auf die Geburt Jesu. An den vier vorweihnachtlichen Sonntagen wird auf dem Adventskranz für jeden Sonntag jeweils eine neue Kerze angezündet. Die Kinder zählen außerdem an Hand eines Adventskalenders die Tage bis Heiligabend/Weihnachten. Eine feste Institution zu dieser Zeit sind mittlerweile Weihnachtsmärkte geworden. Hier kann man Lebkuchen. Glühwein. Weihnachtsbaumschmuck. Geschenke kaufen. Nikolaustag: Nikolausrag ist der 6. Dezember. An diesem Tag im Advent werden als Erinnerung an den heiligen Nikolaus den Kindern Äpfel. Nüsse und kieine Geschenke in Schuhe gesteckt, die sie am Vorabend vor die Tür gestellt haben. Kleine Kinder werden auch häufig vom Nikolaus .persönlich- besucht, in Gestalt eines Verwandten oder Freundes der Familie, der sich mit rotem Mantel und weißem Barr als Nikolaus verkleidet hat. Über einen Studentendienst o.Ä. können auch „Miet-Nikoläuse" ins Haus bestellt werden. Heiligabend/Weihnachten: Weihnachten ist das Fest, an dem seit dem 4. Jahrhundert Christi Geburt gefeien wird. Dieses Datum fällt mit der Zeit der Wintersonnenwende zusammen. Ein geschmückter Christbaum mit Kerzen ist am 24. Dezember (Heiligabend) das Zeichen der häuslichen Feier. Viele Menschen gehen in den Gottesdienst, bleiben dann innerhalb der Familie, singen Weihnachtslieder und beschenken sich gegenseitig. Die Kinder glauben, das Christkind oder der Weihnachtsmann habe ihnen die Geschenke gebracht. Die festliche Stimmung und die Geschenke machen Weihnachten für sie zum wichtigsten Fest des Jahres, In der Erinnerung an die armseligen Umstände der Geburt Christi ist Weihnachten für viele Menschen Anlass, Geld oder Geschenke für bedürftige Mitmenschen zu stiften. Der 25./26. Dezember, das eigentliche Weihnachten, sind gesetzliche Feierage, an denen die Menschen es sich mit ausgiebigem Essen B, Gänsebraten! und Trinken gut gehen lassen.
|